15. März 2020
Im Zuge der Corona-Pandemie kommt es zu Krisen im Gesundheitssystem, der Wirtschaft und zu starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Besonders betrifft dies bereits jetzt schon prekarisierte und diskriminierte Menschen – unter anderem Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, sich in unsicheren Arbeitsverhältnissen befinden, Alleinerziehende, Wohnungslose und von Rassismus Betroffene werden es in der kommenden Zeit schwer haben. Auch bedeutet der Rückzug ins Private nicht für alle Menschen Schutz: Menschen mit wenig sozialen Kontakten, psychischen Erkrankungen oder Betroffene von häuslicher Gewalt sind hierdurch sogar stark gefährdet. Um einer weiteren sozialen Spaltung entgegen zu wirken, ist solidarisches Handeln in unserer Gesellschaft nun wichtiger denn je. Es liegt an uns allen, ein Klima der gegenseitigen Unterstützung ohne Raum für Ausgrenzung, Diskriminierung und Vereinzelung zu schaffen! Dabei werden Projekte der solidarischen Nachbarschaftshilfe besonders wichtig sein, grade in sozio-ökonomisch schwachen Stadtteilen. Darunter fallen Einkaufs- und Kochhilfen, Kinderbetreuung, Ausgehen mit dem Hund und andere noch zu findende Formen der gegenseitigen Fürsorge, die jedoch immer auf eine Minimierung des Ansteckungsrisiko und damit auf eine Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus hin überprüft werden sollten. Darüber hinaus bedarf es aber auch sofortigen staatlichen Handelns, um eine Verschärfung der strukturellen Benachteiligung von vielen Menschen zu verhindern.
Unsere Forderungen sind:
Diese Maßnahmen dienen nicht nur der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch der Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus.
Gemeinsames Statement des Poliklinik-Syndikats – Solidarische Gesundheitszentren
Unterzeichner*innen:
Gesundheitskollektiv Berlin e.V.
Gruppe für Stadtteilgesundheit und Verhältnisprävention e.V. (Poliklinik Veddel)
Solidarische Gesundheit Dresden e.V.
Solidarisches Gesundheitszentrum Leipzig e.V.